Ein weiterer Aspekt treibt unsere Arbeit voran: Immer noch werden Frauen bei der Konfliktprävention und der Konfliktbewältigung systematisch ausgeschlossen. Ohne sie aber ist ein dauerhafter Frieden nicht möglich, ohne sie können Konflikte nicht nachhaltig gelöst werden. In der Friedens- und Sicherheitspolitik ist eine konsequente Geschlechterperspektive lange ignoriert worden. Dies änderte sich erst vor gut zehn Jahren. Beharrlicher Lobbyarbeit engagierter Frauen ist es zu verdanken, dass der UN-Sicherheitsrat am 31. Oktober 2000 die Resolution 1325 zu Frauen, Frieden und Sicherheit verabschiedete. Seither ist völkerrechtlich geregelt, dass Frauen auf allen Ebenen – in Friedensprozessen, in der Sicherheitspolitik sowie bei der Konfliktbearbeitung vor Ort – angemessen zu beteiligen sind. Die UN-Resolution gilt als historischer Durchbruch für die Forderungen der internationalen Frauenfriedensbewegung. Weitere UN-Resolutionen folgten und stärken zumindest auf völkerrechtlicher Ebene die Rechte von Frauen – auch wenn die Umsetzung noch nicht zufriedenstellend ist.
Die Heinrich-Böll-Stiftung ist mit einigen Büros in Konfliktregionen präsent. Es ist keine leichte Aufgabe, für eine geschlechtersensible außen- und sicherheitspolitische Perspektive zu werben und einzutreten. Aber wir wissen: Überall macht Geschlechterpolitik einen Unterschied, gerade auch bei Krieg und Frieden.Böll.Thema 1/2011: Wie Frauen und Männer gemeinsam Frieden schaffen
Lesen Sie weitere Artikel aus Böll.Thema 1/2011 "Wie Frauen und Männer gemeinsam Frieden schaffen"Diese Ausgabe von Böll.Thema erzählt von den Kämpfen der Frauen und Männer in ihrem Alltag und in Kriegs- und Nachkriegsgesellschaften; aber auch von den ersten erfolgreichen Ansätzen, Geschlechterpolitik in der Außen-, Sicherheits- und Friedenspolitik zu verankern.